Zur Bürgermeisterwahl in Hagen a.T.W. 7 Fragen an Uwe Sprehe (SPD), der sich als einer von zwei Kandidaten am 12. September 2021 zur Wahl stellt

Bild: SPD Hagen a.T.W.

Interview von Günther Riesenbeck aus Hagener Marktbote (Ausgabe vom 10.06.2021)

Herr Sprehe – Sie hatten es versprochen, dass die SPD bei einer nächsten Bürgermeisterwahl in Hagen auf jeden Fall einen eigenen Kandidaten oder eine Kandidatin aufstellen würden. Aber hat sich Ihre Chance zu gewinnen, denn wirklich verbessert?

Natürlich haben wir, nachdem Peter Gausmann seinen überraschenden Rücktritt zum Ende dieser Legislaturperiode angekündigt hat, uns sofort hingesetzt und überlegt, wie wir weiter vorgehen.Wir haben in einer Findungskommission, der ich natürlich auch angehört habe, überlegt, welche Personen kämen aus unseren eigenen Reihen oder auch extern dafür in Betracht. Wir hatten am Ende einen Kandidatenpool von vier Kandidaten.

Da man einfach mit meiner Person die größten Chancen sieht, einen Gegenpol zur Kandidatin Christine Möller darzustellen, hat man sich für mich entschieden.

Die Zusprüche, die ich in den letzten Wochen aus vielen politischen Feldern und von Bürgern in Hagen erhalten habe, stimmen mich zuversichtlich, ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Bürgermeister kann jeder – Hauptsache gewählt.“ Dieses Urteil sollte sich möglichst nicht durchsetzen. Was qualifiziert Sie für das durchaus gut bezahlte Amt?

Ich möchte für alle Hagenerinnen und Hagener da sein und meine langjährige Führungserfahrung, die ich unter anderem durch meine über 16-jährige Tätigkeit als Leiter der Sparkassenfiliale in Gellenbeck erlangen konnte, einbringen.

Für die politische Arbeit hier in Hagen prädestiniert mich, dass ich seit 17 Jahren im Gemeinderat tätig bin, dort in vielen Themenfeldern tätig war und seit dieser  R a t s p e r i o d e Ausschussvorsitzender des Finanz-, Wirtschafts- und Werksausschusses bin.

Was mich für dieses Amt ebenfalls besonders qualifiziert, sind die Erfahrungen aus meinen vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten, die ich seit Jahrzehnten ausübe.

So bin ich seit fast 40 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und davon seit über 30 Jahren in der Einsatzabteilung der Feuerwehr in Niedermark. Somit können sich die Hagenerinnen und Hagener darauf verlassen, dass ich Tag und Nacht, genauso wie bei meinen Feuerwehreinsäzen, für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger da bin.

Das Gleiche gilt für meine anderen Ehrenämter. Ich engagiere mich seit über 25 Jahren bei der Spielvereinigung Niedermark, vom geschäftsführenden Vorstand bis hin zum Koordinator und Mitinitiator der Jugendspielgemeinschaft und des Polen-Austausches mit unserer Partnergemeinde Barczewo.

Ich decke ein breites Spektrum in Hagen ab und denke, ich bin der Richtige für das Bürgermeisteramt in Hagen.

Herr Sprehe, bitte in Stichworten: Gibt‘s ein Hauptanliegen und wofür stände Uwe Sprehe sonst, wenn er gewählt würde?

Ich möchte Hagens Zukunft deutlich nachhaltiger gestalten. Dieser Punkt ist in den letzten Jahren aus meiner Sicht deutlich zu kurz gekommen.

Deshalb würde ich meine Schwerpunkte in der künftigen Arbeit in der nachhaltigen Klima-und Umweltschutzpolitik sehen. Da müssen wir deutlich weiter vorankommen. Es hilft nicht, mit Lippenbekenntnissen zu leben, wie wir das in den letzten Jahren aus der Verwaltung und von einigen Ratskollegeninnen und Ratskollegen erlebt haben.

Natürlich gehört überdies die nachhaltige Sozialpoltik für mich dazu. Für mich sind alle Menschen gleich, ob arm, ob reich, ob klein, ob groß. Für alle muss mehr getan werden.

Nachhaltige Bildungspolitik hört nicht bei „jung bis alt“ auf. Wir von der SPD haben dafür gesorgt, dass es früher als anderswo die Ganztagsbetreuung in unseren Kindergärten und der Oberschule gegeben hat und jetzt bald auch in unseren Grundschulen. Natürlich gehören auch die älteren Menschen zu unserer Gesellschaft. Auch für die müssen wir gerade in der Pandemie-Zeit mehr tun. Ferner sollten wir die Medienkompetenz ausbauen.

Nachhaltiger Bevölkerungsschutz heißt für mich, auch dafür zu sorgen, dass die Sicherheit unserer Hagener Bürgerinnen und Bürger stetig gewährleistet werden kann, genauso wie der Hochwasserschutz und alles, was dazugehört.

Eine nachhaltige Finanzpolitik bedeutet für mich, dass wir uns nur das leisten, was wir uns auch langfristig leisten können. Zum Wohle der nachfolgenden Generation sollten wir dabei aktiv Förderprogramme nutzen und Steuererhöhungen möglichst vermeiden.

Warum sollten die Hagener Bürgerinnen und Bürger gerade Uwe Sprehe wählen und nicht Christine Möller?

Ich denke, dass ich der bessere Kandidat von beiden bin. Ich möchte gemeinsam mit den Hagenerinnen und Hagenern unsere Gemeinde deutlich nachhaltiger gestalten und nicht ein „Weiter so“, wie es von der Verwaltung in den letzten Jahren betrieben worden ist.

Wir alle müssen mehr für den Klimaschutz tun, mehr für die Umwelt tun und da gibt es ganz viele Aspekte und ich habe in meine Flyer geschrieben „Mit mir kommen Sie da schneller voran!“ und deswegen bewerbe ich mich.

Der Vorgänger von Peter Gausmann war Dieter Eickholt (SPD). Er musste mit einem CDU-dominierten Gemeinderat klarkommen und sagt selber, dass das oft ziemlich frustrierend war. Glauben Sie, es würde für Sie mit einem CDU-dominierten Gemeinderat leichter?

Ich denke schon, da mich die Mitarbeiter in der Verwaltung und meine Ratskollegeninnen und Ratskollegen spätestens seit meiner Zeit im Gemeinderat kennen und meine Arbeit parteiübergreifend sehr geschätzt wird.

Ich habe häufig bewiesen, dass es mir vordergründig immer um die Sache geht und mich stets aktiv an der Findung von Kompromisslösungen beteilige. Diesen Politikstil werde ich auch zukünftig nicht verlassen.

Auch der Hagener Gemeinderat wird am 12. September 2021 neu gewählt. Vor fünf Jahren gab es folgendes Ergebnis: Wie sieht Ihre Prognose aus?

Herr Sprehe, wenn Sie an Hagen denken, was fühlen oder denken Sie dann?

Wenn ich an unser schönes Hagen denke, bin ich als Erstes stolz, Hagener zu sein!

Im Familienleitbild der Gemeinde steht „Familie in Hagen ist … Zusammengehörigkeit, Geborgenheit und Aufgenommensein in einer Gemeinschaft. Generationsübergreifend wird Verantwortung und Fürsorge füreinander übernommen … unsere Zukunft.

An diesem Leitbild habe ich mitgearbeitet und genauso verhalte ich mich auch. Das Ganze muss natürlich weiterentwickelt werden.
gri

Anmerkung der Redaktion: In der Hagener Marktbote – Ausgabe, 24.  Juli 2021, befragen wir Bürgermeisterkandidatin Christine Möller, die von der CDU nominiert ist.